— 66 —
4. Wie erklärt sich das milde Klima in der Oberungarischen Tiefebene? Diese
ist ringsum von Bergen eingeschlossen; diese halten die rauhen Winde ab; südliche
Lage des Beckens.
b) Die niederungarische Tiefebene. Wir betrachten jetzt den größeren
südöstlichen Teil des Tieflandes. Es ist dies die niederungarische
Tiefebene, die man die „große Kornkammer Österreich-Ungarns"
nennt (zeigen!).
Lage und Ausdehnung. Bestimme a) die Lage b) die Ausdehnung
der niederungarischen Tiefebene! Sie breitet sich zu beiden Seiten der Donau
und der Theiß aus. Im Nordwesten, Norden, Osten und Südosten
wird die Tiefebene von den Karpaten eingeschlossen. Die Tiefebene ist
größer als Bayern und Württemberg zusammen genommen. Durch die
Donau wird die Tiefebene in zwei ungleiche Hälften geteilt. — Wiedergabe.
Beschaffenheit und Aussehen. Der westliche Teil der Ebene
wird mehrfach von niedrigen Hügel- und Bergketten durchsetzt. Weite
Grasplätze, üppige Wiesen, Sumpf- und Moorflächen mit Schilf und Binsen
bewachsen, dürstig bewachsene Heidestrecken wechseln mit wogenden Ge-
treideseldern, Wein- und Obstgärten ab. Hie und da sind die Hügel-
ketten mit lieblichen Wäldern bestanden- Das seichte Seebecken des
Plattensees bildet durch seine freundliche Umgebung und sein klares
Wasser einen wirksamen Gegensatz zum Neusiedler See. — Wiedergabe.
Anders sieht es in dem östlichen Teil der Ebene aus. Unabsehbar
erstreckt sich hier eine einförmige Ebene, die der Ungar das Alföld
oder Niederland nennt*). Die Ebene wird hin und wieder von Dünen-
reihen durchzogen, die trocken und wasserarm sind. Zwischen den Dünen-
ketten befinden sich abflußlose Teiche und Tümpel, deren Ufer mit Rohr
und Binsen bewachsen sind (Abb. zeigen!). Selten erhebt sich hier ein
Baum oder eine spärliche Baumgruppe. Dafür aber schweift das Auge
über unabsehbare Grasflächen, welche die Bewohner Pußten nennen.
Tagelang kann man hier reisen, ohne ein Dorf oder eine Stadt anzu-
treffen. Die einsam gelegene Ezarda (Heideschenke) ist hier der einzige
Rastort für Reisende. Millionen von Pferden, Rindern, Schafen und
Schweinen finden in der Pußta ihre Nahrung und werden von den ver-
wilderten Pußtahirten (Ezikos) gehütet. Auch an wilden Tieren ist kein
Mangel. Hasen und hamsterartige Zeisel, Scharen von Trappen, wilden
Gänsen und Enten, ferner Kiebitze und andere Sumpfvögel kommen
in Menge vor. Manche Strecken der Ebene sind dem Ackerbau dienstbar ge-
macht. Die ausgedehnten Ackerflächen sind mit Weizen, Mais, Hanf und
Flachs, Tabak und Wein, Melonen und Kürbissen, Zuckerrüben und Hülsen-
flüchten bestanden. Durch große Fruchtbarkeit zeichnen sich die Hügel-
kundschaften aus, die sich im Osten und Norden zwischen Alföld und
Karpaten ausbreiten, dann auch das Banat (zeigen!) — Wiedergabe.
Bewässerung. Was lehrt die Karte von der Bewässerung der
niederungarischen Tiesebene? Zum großen Teile gut bewässert. Die Tief-
ebene wird von der Donau und ihren Nebenflüssen durchströmt. Der
Hauptfluß der Tiefebene ist die Theiß mit ihren Zuflüssen. Zeige und
*) Im Gegensatz zum gebirgigen Nord-Ungarn, dem Felsöld (— Ober- oder
Hochland).
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen]]
— 35 —
Sie sind regsam und ordnungsliebend und mitleidsvoll. Noch heute ist
der Schweizer voll Liebe zum Vaterlande und stolz auf seine ererbte
Freiheit. — Wiedergabe.
Konfession und Bildung. Über die Hälfte der Bevölkerung
(58°/o) ist evangelisch (reformiert), die übrigen sind katholisch. Das
katholische Bekenntnis herrscht in dem Alpenlande; die evangelische Be-
völkerung bewohnt mehr die Ebene. Die Volksbildung in der Schweiz
ist eine gute. Woher kommt dies? Deutsche Bevölkerung, Anregung des
Geistes- und Gemütslebens durch die Alpenwelt, Einfluß der Fremden
usw. Die Schweiz besitzt mehrere Universitäten (5), Hochschulen und fast
in jedem Dorfe eine Volksschule. — Wiedergabe.
Volksdichte: Was lehrt die Karte über die Besiedelung des
Landes? Verhältnismäßig dicht besiedelt. Namentlich weisen die zahl-
reichen Flußtäler und das Industriegebiet der Hochebene viele Siedelungen
auf. Weise es nach! — Die Schweiz zählt 3 4/a Millionen Einwohner
(auf 1 qkm 81). Viele Schweizer wandern, obgleich sie ihre Heimat
lieb haben, aus, um in der Fremde ihren Lebensunterhalt sich zu er-
werben^). — Wiedergabe.
Beschäftigung der Bewohner. Gib an, womit sich die Bewohner
der Schweiz beschäftigen! Viehzucht, Ackerbau, Industrie, Handel usw.
a) Viehzucht. Die wichtigste Nahrungsquelle der Schweizer ist
die Viehzucht. Woher kommt es? Wiesen- und Weidenreichtum, reiche
Niederschläge usw. Der größte Teil des Bodens entfällt auf Wiesen und
Weiden (36"/«). Bei der Alpenwirtschaft, bei der das meist kleine, graue
und ungemein leichtfüßige Vieh den Sommer über auf den Matten bleibt,
wird fast alle Milch zu Butter und Käse verarbeitet. Nenne bekannte
Käsesorten, die aus der Schweiz ausgeführt werden! — Ein bedeutender
Ausfuhrgegenstand der Schweiz ist auch kondensierte Milch (d. i.?). —
Wiedergabe.
b) Ackerbau. Der Ackerbau ist von geringer Bedeutung. Woher
kommt es? Die Schweiz ist arm an Ackerflächen; denn nur 1/e der
Bodenfläche ist unter Pflug genommen (Aargau), und die Menge des an-
gebauten Getreides reicht lange nicht hin, um den Bedarf zu bestreiten.
Was ist die Folge davon? Die Schweiz ist genötigt, von auswärts Ge-
treide herbeizuschaffen (Osterreich-Ungarn). Der Obstbau ist am be-
deutendsten im Rheingebiet; der Weinbau wird namentlich an den See-
ufern und an den sonnigen Abhängen der Südseite betrieben. —
Wiedergabe. —
c) Waldbau. Der Waldbestand der Schweiz ist sehr gering
(20,6°/0). Woher kommt es? Früher viele Wälder niedergeschlagen usw.
Der Holzmangel ist in einzelnen Tälern so groß, das man getrockneten
Mist als Brennmaterial benutzt. Am waldreichsten ist der Jura.
d) Fremdenverkehr. Eine reiche Einnahme bringt dem Lande
der starke Fremdenverkehr. Inwiefern? Führerwesen, Hotelwesen, Absatz
von Landesprodukten, Waren usw. Jährlich besuchen 1va Mill. Menschen
*) Die Auswanderung in der Schweiz beträgt 11/a °/o (5000) in Deutschland
ca.
3*
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
— 53 —
Bäche und Flüsse verschwinden in unterirdischen Höhlen und Gängen,
treten nach einiger Zeit wieder hervor, um dann wieder zu verschwindend)
— Wiedergabe.
Das Küstengebiet. Das Karstland weist aber auch schöne und
gesegnete Landstriche auf. Diese liegen am Südwestfuße der Karsthoch-
flächen und ziehen sich längs dem Adriatischen Meere hin. Hier ge-
deihen Feigen- und Olivenbäume, Lorbeer- und Maulbeerbäume, und
aus dem dunklen Laube schauen Zitronen und Orangen hervor; ja selbst
Palmen gedeihen hier. Die Weinreben ranken sich an den Bäumen
empor. Zwischen den Baum- und Rebenpflanzungen breiten sich Weizen-,
Mais- und Rübenfelder aus; ja sogar Reisfelder kommen hier vor. —
Wiedergabe.
Klima. Das Klima auf den Hochflächen des Karstlandes ist sehr
rauh. Der rauhe Nordostwind (die Bora) ist dem Pflanzenwuchse
schädlich. Das Küstengebiet hat ein mildes Klima und reiche Nieder-
schlage. Woher kommt dies? Südliche Lage, vor den rauhen Nordost-
winden geschützt usw. — Wiedergabe.
Besiedelung. Was lehrt die Karte von der Besiedelung des Karst-
landes? Das Land ist sehr schwach besiedelt, die Ortschaften liegen
weit auseinander und sind meistens klein. — Das Küstengebiet ist
dagegen stark bevölkert. Wir finden hier eine Reihe von Ortschaften,
von denen einzelne zu bedeutender Größe gelangt sind. Zeige und
nenne diese Orte! Trieft, Görz, Pola, Fiume. Bestimme die Lage
dieser Orte! Trieft liegt an der Westküste von Jstrien an einer größeren
Bucht, die für die größten Schiffe zugänglich ist. Infolgedessen hat sich
Trieft zu einer lebhaften Handelsstadt entwickelt. Es ist der Sitz des
österreichischen Lloyd (= leud = Dampfschiffahrtsgesellschaft). Taufende
von Schiffen laufen jährlich hier ein und aus. Hier gibt es auch groß-
artige Schiffswerften, wo neue Schiffe gebaut werden, und große Fabrik-
anlagen, in denen allerlei Erzeugnisse hergestellt werden. — Wiedergabe.
Pola. An der Südspitze von Jstrien liegt der Kriegshafen Österreichs
Pola (zeigen!) Görz liegt an einem kleinen Flusse (Jsonzo) und ist
durch ein steiles Gebirge gegen die Bora geschützt. Görz genießt als
Winterkurort einen guten Ruf und wird oft das „österreichische
Nizza" genannt. Fiume ist der zweite Seehafen von Österreich-Ungarn.
Gegenüber der Stadt liegt der herrliche Kurort Abbazia (zeigen!) In
Dalmatien (zeigen!) merken wir die Städte Ragusa und Cattaro,
die als Seehafenstädte stark befestigt sind. Beide Städte liegen sehr
malerisch und haben italienische Bauart. — Wiedergabe.
Erwerbsverhältnisse. Schließe aus der Landesnatur auf die Be-
schästigung der Bewohner! Da dem Boden auf den Hochflächen die
nährkräftige Ackerkrume fehlt, so wird nur wenig Ackerbau getrieben.
Die ausgedehnten Weideflächen haben die Bewohner zur Viehzucht ver-
anlaßt. Die trockenen und mageren Weiden bedingen, daß man besonders
Schafe und Ziegen züchtet. An den sonnigen und geschützten Hängen
*) So fällt die Poik in die Adelsberger Grotte, tritt später als Unz hervor,
verschwindet wieder, kommt endlich als schiffbare L a i b a ch.zum Vorschein und mündet
in die Save.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
— 56 —
Lage und Ausdehnung. Die österreichischen Sudetenländer füllen
das böhmische Becken aus. Dieses hat die Gestalt eines ans der Spitze
stehenden Vierecks. Gib an, welche Gebirge die Seiten des Vierecks
bilden. Das Erzgebirge im Nordwesten, die Sudeten im Nordosten, die
Karpaten im Südosten, der Böhmerwald im Südwesten (zeigen!). Von
welchen Staaten wird das böhmische Becken begrenzt? Königreich Sachsen,
Provinz Schlesien, Königreich Bayern, Erzherzogtum Österreich und Un-
garn (zeigen!) — Wiedergabe.
Warum nennt man das böhmische Becken den „schönsten Diamant"
in Österreichs Krone?
1. Bodenbeschaffenheit. Der fruchtbare Boden. Es wird so ge-
nannt, weil es viele Vorzüge besitzt. Zunächst zeichnet es sich durch
große Fruchtbarkeit aus. Der Bodeu, der überall vortrefflich angebaut
ist, bringt alles hervor, was des Menschen Herz erfreut. Wir finden hier
wogende Getreidefelder, auf denen der goldene Weizen seine Ähren
im Winde wiegt. Die sonnigen Hänge der Berge und Talränder sind
mit Weinbergen bedeckt, in denen köstlicher Wein reift. Am Fuße der
Hügel finden wir ausgedehnte Obstgärten, die im Frühlinge in
herrlichster Blütenfülle prangen, im Sommer und Herbst aber reiche Ernten
an edlem Obst, besonders Kirschen, Äpfeln und Pflaumen liefern. Weite
Strecken dienen dem Gemüsebau und bringen allerlei zartes Gemüse
hervor (besonders Gurken). Weite Felder sind mit Zuckerrüben bepflanzt
und ausgedehntehopfen gärten breiten sich in reicher Zahl aus. Be-
sonders fruchtbar ist die Gegend von Leitmeritz (zeigen!). Sie führt den
Namen „das böhmische Paradies." — Aber auch das Hügelland,
das sich nach Südwesten an die böhmische Mulde anlehnt, ist von großer
Fruchtbarkeit und daher ein reiches Getreide- und Obstland. An
den Gebirgsrändern wird Flachs in großen Mengen angebaut. Es ist
auch kein Wunder, daß das böhmsche Becken so fruchtbar ist. Es hat ja
einen fruchtbaren Boden und eine überaus geschützte Lage. Weise es
nach! Das Erzgebirge hält die rauhen Nordwinde auf; die Sudeten ver-
sperren den scharfen Ostwinden den Zugang. Die Landschaft hat ferner
reiche Niederschläge und eine gute Bewässerung. — Wiedergabe.
2. Die holzreichen Waldungen. Das böhmische Becken ist auch
reich an ausgedehnten Wäldern. Diese breiten sich hauptsächlich auf
den Gebirgeu aus und schlingen sich da wie ein herrlicher, grüner Mantel
um Tal und Höhe. Besonders waldreich ist der Böhmerwald (zeigen!).
Ihn zieren prächtige Buchen-, Fichten- und Tannenwaldungen. Aber auch
auf dem Hügel lande sind die dichten Wälder vertreten. Weise nach, daß
dieser Waldreichtum ein Segen für das Land ist! Er gewährt mannig-
fachen Verdienst (Köhlerei, Herstellung von Holzwaren usw.), er bewahrt
das Land vor Überschwemmungen (inwiefern?), er ist ein Ernährer der
Quellen, er bricht die Macht der rauhen Winde, er gewährt viele Freuden.
— Wiedergabe.
3. Die wertvollen Schätze unter der Erde. In ihrem Schöße bergen
die Sudetenländer reiche Schätze, die von Bergleuten aus der dunklen
Tiefe hervorgeholt werden. Vor allem sind die Sudetenländer reich an
Stein- und Braunkohlen. Schier unerschöpfliche Braunkohlenberg-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
— 63 —
Erhebung bildet der Gebirgszug der Ho Heu Tatra mit der Gerls-
dorfer Spitze, die fast 2700 m hoch ist (vgl. mit Preußens Bergen.)
Auch die Transsilvanischen Alpen oder Südkarpaten (zeigen!) haben
einige Berge, die 2500 m hoch sind (der Negoi 2540 m). — Wiedergabe.
Aussehen und Beschaffenheit. Die Karpaten sind ein Wald-
gebirge. Die ausgedehntesten Waldungen besitzen die Waldkarpaten.
Die höher gelegenen Teile der Karpaten sind mit schönen Kiefer- und
Tannenwäldern bestanden; in den tiefer gelegenen Teilen finden wir
weite und schöne Eichenwälder. Die Rücken des Gebirges sind mit
grünen Matten überzogen, die gute Weideslächen abgeben und Vieh-
zucht (Sennenwirtschaft) gestatten. Ackerbau wird nur in den Tälern
und untern Abhängen betrieben. Die südlichen Abhänge der Karpaten
sind vielfach mit Weinreben bewachsen, die uns den kräftigen und
feurigen Ungarwein liefern. — Wiedergabe.
Bodenschätze der Karpaten. Das Innere der Karpaten ist reich
an mineralischen Schätzen. Eisen-, Kupfer-, Silber- und Golderze
werden in großen Mengen gewonnen. Im Hochlande von Siebenbürgen,
südlich der Stadt Klausenburg (zeigen!) liegt das goldreichste Ge-
biet Europas. Aber auch das ungarische Erzgebirge ist reich an
Silber und Gold. — Reich sind die Karpaten auch an Steinsalz.
Am Nordfuße der Westkarpaten liegt das große Steinsalzbergwerk
Wieliczka (zeigen!), das jährlich über 1 Million Zentner Steinsalz
liefert. Dieses Bergwerk ist s km lang und 1,2 km breit; es besteht aus 7
übereinander liegenden Stockwerken; 11 Schächte führen in das Bergwerk- Mit seinen
Straßen, Gängen und Plätzen gleicht das Bergwerk einer unterirdischen Stadt. Zu
seinen bedeutendsten Sehenswürdigkeiten gehört die große Kapelle, in welcher nicht
nur die Wände, die Säulen und Gewölbe, sondern auch Altar, Kanzel, Kronleuchter
und Bilder aus Salz bestehen (Abb. zeigen!). Reiche Salzlager finden wir
auch im Hochland von Siebenbürgen. Reich an Steinkohlen ist der
Nordrand der Karpaten. Hier finden wir auch zahlreiche Petroleum-
quellen, aus denen das Erdöl hervorbricht. — Wiedergabe.
Bewässerung. Was lehrt die Karte über die Bewässerung der
Karpaten? Die Karpaten sind zum größten Teile gut bewässert. Weise
es nach! Viele Flüsse, zahlreiche Seen. Zeige und nenne Flüsse, die
auf den Karpaten entspringen! Weichsel, Waag, Theiß mit
Szamos, Köros, Maros, Aluta, Pruth, Dnjestr. — Bestimme
die Quelle, Laufrichtung und Mündung a) der Weichsel — b) der
Waag — c) der Theiß — d) der Aluta — e) des Pruth — f) des
Dnjestr. — Wiedergabe.
Besiedelung. Was lehrt die Karte von der Besiedeluug des
Karpatengebiets? Die Karpaten sind zum großen Teile gering besiedelt,
namentlich die Waldkarpaten. Woran erkennst du dies? — Dichter
besiedelt sind die Westkarpaten und das Hochland von Siebenbürgen.
Wie ist das zu erklären? Diese Teile der Karpaten sind reich an
mineralischen Schätzen; darum hat sich hier ein blühender Bergbau
entwickelt. Infolgedessen sind in diesen Gebieten auch verschiedene Berg-
und Industriestädte entstanden. Zeige und nenne die bedeutendsten!
Wieliczka (wjelitschka) und Krakau in Galizien, Kremnitz und
Schemnitz in Oberungarn, Klausenburg, Hermannftadt und Krön-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast]]
— 188 —
An dem Gestade und den untern Abhängen stehen zahlreiche Landhäuser, Schlösser und
Gärten; in diesen echte Kastanien- und Nußbäume, Feigen- und Ölbäume und Wein
gedeihen'). Den Norden und die Mitte der Halbinsel nimmt eine einförmige Steppe
ein, die als Weideland für große Rinder- und Schafherden dient. Schildere das Jaila-
gebirge! —
Das russische Ties- und Flachland.
Kehrziel: Wir wollen nun das ungeheure russische Flach-und
Tiefland betrachten, namentlich die Gebiete, die das meiste Getreide
liefern.
Lage und Ausdehnung. Was breitet sich zwischen den genannten
Gebirgen aus? Ein ungeheures Flach- und Tiefland. Ununterbrochen
breitet sich dieses Flachland vom Nördlichen Eismeer bis zum Kafpisee
und Schwarzen Meere aus. Im Nordwesten findet es sein Ende an
der Finnischen Seenplatte und der Ostsee, im Südwesten dagegen reicht
es bis an die Karpaten.
Bodengestaltung. Das weite Flachland wird durch einige Höhen-
züge oder Bodenschwellen unterbrochen. Was lehrt die Karte über
ihre Ausdehnung und Höhe? Sehr breit, aberniedrig. Sie übersteigen
nicht 300 m. Zeige die Bodenschwelle oder den Landrücken westlich
vom nördlichen Ural! Dieser Höhenzug heißt der Nordrussische Land-
rücken. Gib die Ausdehnung desselben an! Vom nördlichen Ural bis
zum nördlichsten Punkt der Wolga. Südwestlich davon, zwischen Peters-
bürg und Moskau liegt die beträchtlichste Erhebung des russischen
Flachlandes. Zeige diese Erhebung! Welchen Namen führt sie? Waldai-
höhe. Diese erreicht eine Höhe von 321 m. Mit welchem Berge der
Norddeutschen Tiefebene stimmt sie hinsichtlich der Höhe fast überein?
Turmberg (334 in). Die Waldaihöhe bildet den nördlichen Teil der
Mittelrussischen Landhöhe. Bestimme ihre Ausdehnung! Zwischen
Wolga und Dnjepr (zeigen!). Westlich von dieser Landhöhe befindet
sich noch ein niedriger Höhenzug. Zeige denselben! Er führt den
Namen der West russische Landrücken. Zwischen welchen Flüssen
breitet er sich aus? Düna und Weichsel. Die obere Weichsel durchbricht
die vor den Karpaten liegenden Stufenkundschaften, die westlich von
diesem Strome eine Höhe von 600 in erreichen (Lysa Gora in Polen).
Die südöstlichen Ausläufer der Karpaten reichen bis an den Dnjepr und
drängen den Fluß nach Südosten. Sie finden ihre Fortsetzung in der
Südrussischen Steppenplatte. Zeige diese! Sprich über die Lage und
Ausdehnung des russischen Flachlandes! — Gib an, von welchen Höhenzügen dies Flach-
land durchzogen wird! — Wiedergabe.
Rußlands ausgedehnte Ackerbaugebiete. Zwischen den genannten
Höhenzügen breiten sich weite Tieflandsbecken aus, die von ge-
waltigen Strömen durchflössen werden. Zeige diese Tieflandsbecken!
Die wichtigsten sind das Nordrussische Tiefland, das Tieflands-
becken an der Ostsee, das Westrussische Tieflandbecken (um den
Dnjepr), das Tieflandsbecken der Wolga (mittelrussisches) und die
Tiefebene am Schwarzen Meer. Jedoch sind nicht alle Tieflands-
') Der Zar besitzt hier einen herrlichen Sommerpalast (Livadia).
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
— 145 —
Wald — fehlt ihm vielfach. Statt des Waldes finden wir häufig
Heiden und Moore auf den Höhen. Einen erfreulichen Gegensatz
zu den waldlosen, öden Heide- und Ginster - Hochflächen bilden die ge-
schützten Täler mit ihrem reichen, frischgrünen Pflanzenwuchs.
Jedoch besitzt das Bergland große Vorzüge, indem es in seinem Innern
reiche Schätze enthält, vor allen Dingen Steinkohlen und Eisen-
erze. So befinden sich z. B. an der Südseite von Wales und in Nord-
England ausgedehnte Kohlen- und reiche Eisenerzlager. Diese
sind die Grundlage des englischen Wohlstandes geworden, indem sie eine
Industrie erblühen ließen, die in der Welt nirgend ihresgleichen hat. Wo
einst die meilenweiten, dünnbevölkerten Weideflächen der Grasgraf-
s ch a s t e n sich erstreckten und die tiefste ländliche Stille herrschte, sind
heute ganze Gruppen von gewerblichen Großstädten entstanden, deren
Schlote, einem Mastwald vergleichbar, das höhere Gebirge umsäumen und
halb England in einen Rauch- und Dunstkreis einhüllen (Abb. zeigen! —
„Englische Fabrikstadt" Manchesters). — Wiedergabe.
Teile des Westenglischen Berglandes. Bei dem Westenglischen
Berglande können wir drei Teile unterscheiden:
1. Das Bergland von Cornwall (kornuol). Dieser Gebirgsteil füllt die
südlich vom Bristolkanal liegende Halbinsel aus und ist von mäßiger Höhe. Der
Rücken des Gebirgszuges ist unfruchtbar und mit öden Heidefl ächen und Mooren
überzogen. Freundlicher und fruchtbarer sind die sanften Abhänge; in den Tälern
gedeiht sogar Myrte, Lorbeer usw. im Freien. Das Innere des Gebirges birgt reiche
Schätze an Zinn und Kupfer. — Wiedergabe.
2. Das Gebirgsland von Wales. Auf der Halbinsel Wales (zeigen!)
breitet sich ein gewaltiger Gebirgszug, der nach der Halbinsel benannt wird. Wie heißt
er demnach? — Die höchste Erhebung darauf ist der Snowdon (ßnodn), der un-
gefähr so hoch ist wie der Brocken im Harz. Früher war das Bergland mit schönen
Wäldern bestanden. Jetzt finden wir darauf Moor- und Heideflächen und waldlose
Felsberge. — Wiedergabe.
3. Das Nordenglische Gebirge. Die Gebirgszüge und Hügelreihen im
Norden Englands nennt man die „Nordenglischen Gebirge". Man bezeichnet
es auch vielfach als Penninisches oder Peak- (pik) Gebirges. Es besteht aus
einer Reihe von Bergen und Hügelrücken, die nach Westen steil, nach Osten allmählich
abfallen. Das Bergland erreicht eine Höhe von etwa 900 m. Der Boden ist nicht
fruchtbar; dagegen birgt er im Innern große Steinkohlen- und Eisenlager,
die England groß und reich gemacht haben. Womit beschäftigen sich hier die Bewohner?
Bergbau, Industrie usw. Tausende von Arbeitern finden in den zahlreichen Fabriken
und Bergwerken Arbeit und lohnenden Verdienst. Woraus ersiehst du auf der Karte,
daß in diesem Gebiet rege Gewerbtätigkeit herrscht? Aus der dichtgedrängten Zahl
von großen Städten. — Der nordwestliche Teil des Berglandes — das Bergland
von Cumberland (kömberländ) — ist reich an landschaftlichen Schönheiten. Schattige
Wälder, malerische Seen, üppige Wiesen und Flächen mit Heidekraut bestanden, zieren
diesen Teil. Man nennt diesen Teil des Berglandes darum „die Ena Iis che
Schweiz". — Wiedergabe.
Das englische Tiefland.
Zeige das Tiefland in England! An welcher Küste breitet es sich
aus? Ostküste. Wie die Karte lehrt, wird das Tiefland von mehreren
Hügelketten durchzogen. Dieses Gebiet ist reich an schönen Wiesen und
fruchtbaren Feldern. Letztere sind meist mit Hecken und Baumreihen
eingefaßt und tragen ausgezeichneten Weizen und vorzügliche Gerste. Die
*) Penn keltisch, Peak englisch — Spitze.
Riebandt, Erdkundliche Präparationen. Bd. H. in
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Ortsnamen: Wales Nord-
England England Cornwall Wales Wales Englands England England
-- 147 —
c) Einteilung. In Schottland können wir drei Gebirgsgrnppen
unterscheiden. Bestimme ihre Ausdehnung! Von der West- zur Ostküste.
Dem Tieflande gönnen sie darum wenig Raum.
1. Düs Südschottische Bergland. Der südliche Teil von Schottland wird von
einem mittleren Gebirgszug durchzogen, der die Grenze zwischen England und Schott-
land bildet. Man nennt ihn das „Südschottische Bergland" oder das
„Schottische G r en z g e b i r g e". Der östliche Teil führt den Namen „Cheviot"-
(schewjöt) Gebirge (800 m). Das Bergland ist einförmig, wenig fruchtbar und fast
ohne Baumwuchs; es ist mit Bergkräutern, Gras und Heidekraut bedeckt. Wir finden
hier darum gute Schafweiden. Das Gebirge birgt große Steinkohlen-,
Eisen- und Bleilager. — Wiedergabe.
2. Das Schottische Hochland. Mittel- und Nord-Schottland wird von dem
Schottischen Hochlande ausgefüllt. Schildere das Gebirge! Es ist schwer zugänglich,
wild zerrissen, schluchten- und seenreich. Das Schottische Hochland wird durch den
Kaledonischen Kanal in zwei Teile geschieden, a) Das Grampian- (grämpiön) Gebirge.
Mittelschottland wird von dem Grampian-Gebirge durchzogen. Was lehrt die Karte
über die Höhe desselben? Bedeutende Höhe. Welches ist die höchste Erhebung darauf?
Ben Nevis (niwis — 1300 m hoch). An der Westküste steigt das Gebirge steil
empor, nach Nordosten wird es allmählich niedriger. Das Grampian-Gebirge macht den
Eindruck einer großartigen Gebirgslandschaft. Seine felsigen Täler gehen fast zur
Meereshöhe hinab, die Bergspitzen sind den größten Teil des Jahres mit Schnee bedeckt.
Zahlreiche Gebirgsseen („Lochs" genannt) breiten sich hier aus, und wilde Berg-
ströme stürzen brausend hernieder (der bedeutendste ist Tay [te]). Der felsige Boden
ist überwiegend unfruchtbar, das Klima rauh, die feuchte Luft oft neblig. In
Tälern und auf Höhen ziehen sich oft weite Moorflächen hin. — Wiedergabe.
3 Das Nordkaledonische Hochland Zeige das Gebirgsland nördlich vom Kale-
donischen Kanal! Es führt den Namen das „Nordkaledonische Hochland"
oder das „K a l e d o n i s ch e G e b i r g e". Es ist etwas niedriger als das Grampian-
Gebirge; nur wenige Gipfel ragen über 1000 m empor. Dieses Gebirgsland ist reich an
dunklen Bergseen, großen Moor- und Heideflächen und kahlen Felsen.
Anhaltende kalte Nebel, viele Stürme, lange, naßkalte Winter, kahle Felsen und weite
Moorflächen, unbedeutende Birken- und Fichtenbestände, wenig Ackerfelder und ziemlich
gute Viehweiden kennzeichnen die Natur Nordschottlands- Schließe daraus auf die
Besiedlung dieses Gebiets! Gering befiedelt — fast unbewohnt. Schildere das Ge-
birgsland von Schottland! —
Bodengestaltung Irlands. Wir betrachten nun die Bodengestaltung
Irlands. Was lehrt die Karte darüber? Zum großen Teile Tiefland.
Jedoch treffen wir auch einzelne Gebirgsgrnppen an. Wo breiten sich
diese namentlich aus? Am Rande der Insel. Sie stehen miteinander nicht
in Verbindung und bilden darum nirgends eine Gebirgslandschaft. Wo
treffen wir die höchsten Erhebungen an? An der Südwestküste (Gipfel
bis 1000 m). Die Randgebirge Irlands sind arm an Baumwuchs
und nutzbaren Mineralien. Sie sind entweder kahl oder mit Heide be-
deckt; ihre Täler enthalten ausgebreitete Moore und zahlreiche Seen.
— Wiedergabe. — Zeige das Tiefland! Wo breitet es sich aus?
Im Innern der Insel. Woran ist es reich? An Seen, Sümpfen, Mooren.
Wie ist dies zu erklären? Das Innere Irlands gleicht einer Mulde —
das Wasser kann sehr schwer abfließen, da an den Küsten Randgebirge
liegen. Was ist die Folge davon? Das meiste Wasser, welches dem
Boden entquillt oder als Regen vom Himmel fällt, bleibt stehen, dringt
dann ins Erdreich ein und verwandelt es in lockern Schlamm. So ist
ein Fünftel der Insel unfruchtbares Sumpfland. Wodurch
könnte die Fruchtbarkeit des Landes gesteigert werden? Durch Entwässerungs-
anlagen. — Wiedergabe.
10*
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
— 208 —
Landpferde sind nicht schön, aber unermüdlich, ausdauernd und vortreffliche
Läufer. Welches Tier wird in der Steppe noch gehalten? Kamel.
Welches ganz im hohen Norden? Renntier bei den Samojeden. Wo
werden besonders viel Schafe gehalten? Steppe, Ostseeprovinzen. Die
Schweinezucht ist am stärksten im westlichen und mittleren Teile von
Rußland. Wodurch wird sie hier begünstigt? Eichenwälder. Aber auch
die Bienenzucht ist sehr bedeutend. Woher kommt es? Zahlreiche
Lindenwälder — liefern den Bienen köstliche Nahrung. Welches sind die
Erzeugnisse der Viehzucht? Butter, Talg, Fleisch, Felle, Wolle usw. —
Wiedergabe.
Waldbau. Von großerbedeutungi st derwaldbauin Rußland.
Woher kommt es? Reich an herrlichen Laub- und Nadelwaldungen.
Der Wald bedeckt eine Fläche, die fast viermal so groß ist wie Deutschland. Wo
finden wir besonders große Wälder? Nordrußland, Polen, Ostseepro-
vinzen, Ural- Welche Bäume gedeihen hier? Eichen, Linden, Ulmen, Eschen,
Buchen, Ahorn — Kiefer, Tannen, Lärchen usw. Der Wald ermöglicht viele Er-
werbszweige. Welche? Flößerei, Köhlerei, Holzhandel usw.
Finnland führt z. B. Bretter und Brennholz, Westrußland (Polen usw )
Mastbäume, Nutzholz nach Deutschland aus. Ein sehr wichtiger Erwerbszweig ist in
den weiten Lindenwäldern Rußlands die Bereitung des Bastes. Wozu wird
dieser verarbeitet? Zu Matten, Getreide- und Mehlsäcken, Segeltüchern, Schiffstauen
usw. — Wiedergabe.
Jagd. Sehr ergiebig ist in Rußland die Jagd. Wie ist dies
zu erklären? Reichtum an Wild, namentlich an Pelztieren. In welchem Teile Ruß-
lands beschäftigen sich die Bewohner nur mit Jagd? Nordrußland. Welche Tiere
werden hier gejagt? Bären, Wölfe, Elentiere, Zobel, Hermeline, Polarfüchse usw.
Was liefern diese Tiere? Kostbares Pelzwerk. Ganze Völkerschaften entrichten
ihre Abgaben an den Staat in Pelz - und Pelzwaren. —
Fischfang. Wie steht es mit dem Fischfang in Rußland? Bedeutend und
lohnend. Wo wird dieser betrieben? Im Meere, in den Seen, in den Flüssen. Gegen
I Million Menschen beschäftigen sich mit Fischerei. Welche Fische liefert
das Meer? Stockfische, Heringe, Lachse, Butten. Und die Landseen und Flüsse? Störe,
Welse, Lachse usw. Auf welche Weise verwertet man die Fische? Frisch genossen —
gesalzen, gedörrt, verschickt usw. Wie kommt es, daß Rußland selbst viel Fische
gebraucht? Lange Fasten — viel Priester und Mönche. Was liefert der Rogen
des Störs? Kaviar. In welcher Stadt wird dieser hauptsächlich bereitet? —
Wiedergabe.
Bergbau. Rußland weist in einigen Gebieten reiche, wertvolle
Mineralien auf. Was treiben hier die Bewohner? Bergbau. Welches
Gebirge ist sehr reich an wertvollen Schätzen? Der mittlere Teil des
Urals. Welche Schätze birgt der Ural in seinem Innern? Gold, Silber,
Eisen, Kupfer, Platiua. Wozu wird Platina verarbeitet? Eisen
findet man auch in Polen und Finnland. Wozu wird dieses ver-
arbeitet? Stahl — Eisenwaren. Eisen ist das wichtigste Bergwerks-
erzeuguis Rußlands; es übertrifft die Goldgewinnung um das 2'/»-
fache, obwohl für Gold Rußland das Hauptland Europas ist. Nenne
die beiden Bergwerksstädte im Ural? — Die bedeutend st e
Bergwerks- und Industriestadt in Polen ist Lodz. Rußland be-
sitzt auch Steinkohlen. Wo finden wir diese? Ural, Polen, zwischen Don
und Dnjepr, an der Oka.^) Doch ist der Ausbau und die Gewinnung
der Mineralien in Rußland nicht so, wie es sein könnte. Woran liegt
In der Steinkohlengewinnung steht Rußland in Europa erst an 6. Stelle.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land]]
Extrahierte Personennamen: Zobel
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Polen Lärchen Finnland Westrußland Polen Deutschland Nordrußland Rußland Polen Finnland Europas Polen Lodz Polen Europa
— 227 —
oft bis 40 Grad Celsius. Der glühenden Hitze am Tage folgt zu-
weilen empfindliche Kühle in der Nacht. Der Winter bringt oft Eis-
und Schneebildung. Schließe aus der Bewässerung und dem Klima
auf die Bodenfruchtbarkeit des Hochlandes! Die weiten Flächen des Hoch-
landes sind infolge der herrschenden Regenarmut nicht zum Ackerbau
geeignet. Die sengende Hitze des Sommers und die strenge Kälte des
Winters ist dem Pflanzenwuchs hinderlich. Das Hochland ist zum größten
Teile waldarm. Es bildet ein Steppenland, das mit hartem
Grase, Heidekraut, Ginster und Halbsträuchern bewachsen ist.
Vergebens schaut hier der Wanderer nach einem Walde oder nach einem
freundlichen Dorfe. Vor seinen Blicken breiten sich unendlich scheinende,
sonnenverbannte Flächen aus, auf denen nur selten ein Baum, ein Tier
oder ein Mensch zu erblicken ist. — Jedoch ist nicht das ganze Hochland
so öde und baumlos. Wir treffen hier auch einige fruchtbare und an-
mutige Landschaften an, wo der Boden Weizen, Gerste und Erbsen
trägt. Solche fruchtbare Gebiete sind nur da zu finden, wo genügende
Bewässerung vorhanden ist. Stellenweise hat man die öde Hochebene
durch künstliche Bewässerung in fruchtbare Getreidefelder um-
gewandelt. Durch Schöpfräder wird das Wasser aus den tiefen Tälern
in die Höhe gehoben und dadurch dem Boden die nötige Feuchtigkeit zuge-
führt. Schildere a) das Klima — b) die Fruchtbarkeit des Hochlandes! —
Besiedelung und Erwerbsverhältnisse. Schließe aus der Boden-
befchaffenheit des Hochlandes auf dessen Besiedelung! Spärlich be-
bevölkert. Woher erklärt sich die geringe Besiedelung des Hochlandes?
Unfruchtbarkeit des Landes, geringen Verkehr. Ferner trägt auch das
ungesunde Klima viel dazu bei; es gibt hier viel mehr Lungen- und
Halskranke als in jedem andern Lande. Woraus erkennst du auf der
Karte, daß das Hochland nur spärlich bevölkert ist? Mangel an großen
Städten. Zeige und nenne die große Stadt, die auf dem Hochlande
liegt! Madrid. Dies ist die Hauptstadt von Spanien. Madrid liegt
in reizloser, einförmiger Umgebung an einem Nebenflusse des Tajo (Manzanares)^).
Die Stadt hat unter den klimatischen Gegensätzen sehr zu leiden. Ein spanisches
Sprichwort sagt: „Madrid hat drei Monate Winter und neun Monate
Hölle." Die Stadt zählt über Va Mill. Einwohner (540000). Wie ist es zu er-
klären, daß Madrid sich zu solcher Größe entwickelt hat? Hauptstadt des Landes,
liegt an dem Kreuzungspunkt wichtiger Verkehrs st raßen usw. Nach allen
Richtungen führen von hier aus Eisenbahnen. Infolge der guten Verbindungen stehen
in der Stadt Handel und Verkehr in hoher Blüte. Wegen der großen Hitze
im Sommer herrscht nur am Abend in der Stadt reges Leben. Die Geschäfte und Läden
werden dann geöffnet, und die schönen schattigen Promenaden füllen sich mit Spazier-
gängern. Madrid ist eine Stadt wertvoller Kunstsammlungen. Das Museum
(Prado-Museum) birgt an 2000 Gemälde, fast lauter Meisterwerke. Südlich von Madrid
liegt im Tajotale die freundliche Sommerresidenz des spanischen Hofes Aranjuez
(Aranchueß). Beschreibe die Stadt Madrid! — Wir merken auf dem Hochlande noch
die Stadt Toledo. Bestimme die Lage der Stadt! Am Tajo. Diese Stadt ist reich
an herrlichen Baudenkmälern und war früher die Residenz maurischer
und spanischer Könige. Toledo ist ferner eine bedeutende Fabrik st ad t.
Hier wird zum Teile das Eisen Spaniens zu allerlei Eisen- und Stahlwaren, z. B.
zu schönen Handwaffen verarbeitet. Die Klingen von Toledo genießen überall einen
*) Der Manzanöres wird der -gelehrte Fluß" genannt, weil er regelmäßig
Sommerferien hält, d. h. im Sommer austrocknet.
15*
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Toledo Toledo Toledo
Extrahierte Ortsnamen: Madrid Spanien Madrid Madrid Madrid Prado-Museum Madrid Madrid Spaniens